Das Lager der Vagabunden

Grundriss-Skizze des voll aufgebauten Lagers (alle 3 Zelte + Sonnensegel)

Das Lager der Wiener Vagabunden bei der 'Zeitreise ins Mittelalter 2016', Eggenburg (NÖ)

Das Lager der Wiener Vagabunden bei der 1. Burgbelebung Burgruine Spilberg 2016 (OÖ)

Das Lager der Wiener Vagabunden beim Lagerleben Wien im April 2014

Die Lagerausrüstung der Wiener Vagabunden in gepacktem Zustand

 

Projekte der Wiener

 

Vagabunden

 

Reliquienschrein -

Der Mittelfinger des heiligen Gallus

 

Im Sommer 2016 wurde die glorreiche Idee geboren das mittelalterliche Leben und die damalige Kultur in Form eines besonders spektakulären Ereignisses den Besuchern von Mittelalterfesten näher zu bringen: der Reliquienumzug der Wiener Vagabunden war geboren!

 

Aus einem Hühnerbeinknochen und zwei dünnen und kurzen Teilen eines Rinderbeinknochens wurden die drei Fingerglieder des 'Mittelfingers des heiligen Gallus' zusammengestellt. Die Knochen wurden von Lora fachgerecht mittels Reinigungstabs für Zahnprothesen gebleicht und gereinigt und danach von Hannes mit Kupferdraht zum heiligen Finger vereinigt.

Der halbe Heinrich nutzte all sein Geschick im Umgang mit dem Werkstoff Holz und zimmerte das 'Allerheiligste' des Schreins aus massiver Zypresse. Innen legte er das edle Kästchen mit schwarzem Samt aus und platzierte eine Glasphiole darin, in welcher er den 'geheiligten Mittelfinger' mit Kerzenwachs versiegelte. Lora und Heinrich bauten auch einen Klingelbeutel, mit welchem während des Umzugs Vereinsspenden gesammelt werden können.

Dann begann unsere äußerst talentierte Lora während des Lagerns in Eggenburg (2016) mit der Bemalung des Schreins.

Mittlerweile (Stand Sommer 2017) ist das Allerheiligste fast fertig bemalt und bereits mit Glassteinen verziert.

Eindrücke vom 1. Reliquienumzug der Wiener Vagabunden (Zeitreise ins Mittelalter Eggenburg 2016)

Sitzbänke

Um genügend Sitzmöglichkeiten für unsere Gruppe zu haben, beschlossen Hannes und der halbe Heinrich in der Werkstatt des Tischlermeysters Heriberth ein paar Bänke zu zimmern. Dabei half ihnen Hannes' Bruder Andi. 


Die Sitzflächen aus massiver Esche hobelten wir in schweißtreibender Arbeit mit der Raubank ab, um das schöne Holz zum Vorschein zu bringen. Nach dem Fertigen zweier Füße schnitten wir die Zarge zurecht, die mittels zweier Zapfen mit den Füßen verbunden werden kann. Wir bauten die Bank in zweifacher Ausführung.

 

Nachdem die Kanten gebrochen und die Flächen geschliffen worden waren, konnten unsere schönen selbstgebauten Bänke erstmals beim Wiener Ritter- und Sagenfest 2011 am Rosenhügel zum Einsatz kommen.

 

Hier ein paar Bilder, die das Arbeiten in der Tischlerei zeigen:

Tisch

Wir zimmerten den Tisch nach dem gleichen Prinzip wie die Bänke - nur größer! Die Tischplatte besteht aus zwei Hälften und wurde aus massivem Nussholz hergestellt. Unser schöner edler Tisch ist etwa 180cm lang und an seiner breitesten Stelle etwa 70cm breit.

Holzlöffel

Mit der Stichsäge (Zugeständnis an die heutige Technik…) schnitt der halbe Heinrich Löffelformen aus einem massiven Erlepfosten, und Lora höhlte das Mundstück der Löffel mit dem Hohleisen aus. Nach dem Schleifen wurden die Löffel in einem Bad aus Olivenöl gehärtet.

 

Hier ein paar Bilder von Lora beim Herstellen der Holzlöffel:

Waffenständer

 

Das Waffensortiment unserer Gruppe wuchs mit jedem Mittelaltermarkt weiter, daher baute Hannes mit tatkräftiger Unterstützung seines Bruders diesen formschönen Waffenständer zum Zusammenstecken. Er besteht aus zwei Seitenhäuptern, einer gerillten und eingeschnittenen Querverbindung, die als Halterung für die Waffen dient, und einer Zarge zum Stabilisieren. Als zusätzliche Finesse wurde oben in die Seitenhäupter eine Rille für die Bögen eingearbeitet.

Schließlich wurden die Teile vom halben Heinrich mit Holzlasur eingestrichen, um sie vor Wind und Wetter zu schützen. In näherer Zukunft werden die Seiten des Waffenständers noch von Lora bemalt werden.

Schüsseln

 

Mit Hilfe einer Drechselmaschine begannen wir Vagabunden, unsere eigenen Teller herzustellen. Dadurch hatten wir auch in der kalten Jahreszeit eine Beschäftigung, und konnten unpassendes Geschirr schrittweise ersetzen.

Kleidungstruhe

 

Um Margarethes und Gottfrieds Gewandung und allerhand Zubehör standesgemäß zu transportieren, bastelten der halbe Heinrich und Gottfried eine Truhe. Diese sollte groß genug für die Besitztümer sein, aber trotzdem in einer Kutsche transportierbar bleiben. Ein alter Kasten, den Heinrich vor dem Brennofen rettete, bildete das Ausgangsmaterial. In mühsamer Kleinarbeit wurde die alte Beschichtung entfernt, die Truhe zusammengeleimt, und ein Boden zugeschnitten. In den Deckel wurde das Familienwappen eingefräst, und die Beschläge wurden im Feuer von ihrer neuartigen Beschichtung befreit.